PR im KI-Zeitalter

PR im KI-Zeitalter

Chancen und Herausforderungen (nicht nur) für B2B-Technologieanbieter

Die Kommunikationslandschaft verändert sich rasant. Künstliche Intelligenz (KI) stellt gerade auf den Kopf, wie Informationen erstellt, verteilt und konsumiert werden. Für Kommunikationsteams bei B2B-Technologieanbietern bedeutet das: Klassische PR-Strategien reichen nicht mehr aus.
Die zentrale Frage lautet: Wie lässt sich PR im KI-Zeitalter neu denken – ohne an Glaubwürdigkeit und Relevanz zu verlieren? Und wie bleibt man sichtbar in einer Welt, in der KI-Chatbots und KI-Suchmaschinen zu den neuen Gatekeepern werden?


1. KI verändert die Spielregeln der Kommunikation

  • Sichtbarkeit auf KI-Plattformen: In KI-Chatbots und KI-Suchergebnissen präsent zu sein, wird zur PR-Aufgabe.
  • Content-Produktion im Rekordtempo: Tools wie GPT-Modelle können innerhalb von Minuten Pressemitteilungen, Whitepaper oder Social-Media-Posts generieren. Aber rechtliche und ethische Risiken erfordern klare interne Leitlinien.
  • Content-Explosion: Die Menge an (KI-generierten) Inhalten wächst explosionsartig – Differenzierung wird schwieriger denn je.
  • Automatisierte Reichweitenoptimierung: KI-gestützte Analysen zeigen, welche Inhalte bei Journalist:innen, Kund:innen oder Partnern ankommen.
  • Hyperpersonalisierung: Inhalte lassen sich in Echtzeit an die spezifischen Bedürfnisse einzelner Zielgruppen anpassen.

👉 Für B2B-Technologieanbieter heißt das: Der Wettbewerb um Sichtbarkeit verschärft sich. Mehr Inhalte zu produzieren reicht nicht – strategisches Storytelling wird entscheidend.


2. PR und E-E-A-T: So gewinnen B2B-Anbieter Sichtbarkeit in der KI-Welt

KI-Systeme bewerten Inhalte nach Relevanz, Glaubwürdigkeit und Autorität – anhand sogenannter E-E-A-T-Signale (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness).
Um in KI-basierten Suchergebnissen (ChatGPT, Gemini, Perplexity, Google SGE) sichtbar zu sein, müssen B2B-Unternehmen auf Generative Engine Optimization (GEO) setzen. Ähnlich wie SEO achtet GEO auf Struktur – noch wichtiger sind jedoch Authentizität, inhaltliche Tiefe und Reputation. Und genau hier kommt PR ins Spiel.

  • PR schafft Autorität: Erwähnungen in Fachmedien, Backlinks und Interviews stärken die Domain Authority und SEO-Sichtbarkeit.
  • In einer KI-getriebenen Welt wird Glaubwürdigkeit doppelt so wichtig – weil Maschinen nur Inhalte anzeigen, die sie für vertrauenswürdig halten.
  • Thought Leadership wirkt: Führungskräfte, die ihre Erfahrung (praktisches Wissen) und Expertise mit Studien, Analysen oder Einschätzungen teilen, steigern nicht nur ihre Medienpräsenz, sondern stärken auch das Vertrauen.
  • PR liefert Autoritätssignale: Fachartikel, Keynotes oder Zitate in Leitmedien heben die Marke über reine Produktkommunikation hinaus.
  • „Experience“ im B2B-Kontext bedeutet, zu zeigen, dass Ihr Unternehmen praktische Erfahrung mit den Produkten, Services oder Prozessen hat, über die es spricht — zum Beispiel mit:
    • Fallstudien über Kundenprojekte
    • Testimonials oder Success Stories aus realen Implementierungen
    • Learnings und Insights aus Pilotprojekten oder Kampagnen

Das zeigt: Sie haben es wirklich gemacht – und macht Ihre Inhalte für andere Unternehmen glaubwürdiger und vertrauenswürdiger.

👉 Im KI-Zeitalter wird PR zum strategischen Hebel: Sie liefert Tiefe, Glaubwürdigkeit und Reputation, die Produktkommunikation allein nicht leisten kann.


3. Wichtiger denn je: menschliche Authentizität

  • Menschen machen Marken glaubwürdig: Führungskräfte und Fachleute, die mit ihrem Namen, Gesicht und ihrer Erfahrung auftreten, heben sich von KI-generierten Inhalten ab – und fördern die Sichtbarkeit in KI-Systemen.
  • Meinungsstarke Stimmen zählen: Thought Leadership lebt von klaren Positionen – etwas, das Maschinen nicht authentisch leisten können.

👉 Für B2B-Technologieanbieter heißt das: PR wird zur Bühne für echte Menschen. Sichtbarkeit und Vertrauen entstehen durch identifizierbare Expert:innen, die für eine Marke stehen.
Mehr dazu: People Relations: unverzichtbar in Zeiten von KI-Kommunikation


4. Praxistipps für B2B-Technologieanbieter

  1. PR strategisch neu denken: Analysieren, welche Content-Strategien und Medien für GEO wirklich relevant sind – nicht alle zählen für KI-Systeme gleichermaßen.
  2. Führungskräfte als Expert:innen positionieren: Authentizität und Thought Leadership sind entscheidend – in Fachmedien wie auf Bühnen.
  3. KI als Werkzeug, nicht als Ersatz nutzen: KI kann unterstützen, aber keine menschliche Expertise ersetzen.
  4. Redaktionelle Leitlinien festlegen: Definieren, welche Inhalte KI-gestützt entstehen dürfen – und welche menschlich erstellt werden müssen.
  5. Ethik und Compliance sicherstellen: Klare Regeln vermeiden Fehlinformation und Reputationsrisiken.
  6. Schrittweise experimentieren: Mit kleinen KI-Pilotprojekten starten und Erfahrungen sammeln.

Fazit

PR im Zeitalter von KI bietet enorme Chancen für B2B-Technologieanbieter: mehr Effizienz, präzisere Zielgruppenansprache und neue Formate.
Echte Differenzierung entsteht jedoch nicht durch Technologie allein, sondern durch authentische Kommunikation – und den klugen Einsatz von KI.

👉 Die Zukunft der PR ist kein „Mensch oder Maschine“, sondern „Mensch mit Maschine“.


Zum Autor

Ich bin Thomas Konrad, Tech-PR- und Content-Marketing-Experte. Seit 25 Jahren begleite ich Tech-Unternehmen und Startups in ihrer Kommunikation. Als Freelancer bringe ich Ihre Produkte, Innovationen, Menschen und Marken auf die Weltbühne und nutze dabei KI mit Bedacht und verantwortungsvoll.

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